Um halb sechs aufgewacht, um sieben auf dem Weg von Sarria nach Ferreira.
Die Herberge war recht schlicht, hatte Jugendherbergsflair, es gab leider keinen Kaffee, aber das ist halt mal so, mal so, erklärte Nancy. Und es gibt genügend Orte zur Einkehr am Camino, sodass man sehr gut dort frühstücken kann.
Der Sonnenaufgang und der sanfte Nebelschleier über den Wiesen entschädigte fürs frühe Aufbrechen. Entlang an Feldern, unter alten knorrigen Bäumen und von Moos bewachsenen Steinmäuerchen gelangten wir nach Barbarelo, wo wir zum ersten Mal Rast machten.
Dann weiter über Stock und Stein auf bisweilen vor allem wegen der ansteigenden Hitze anstrengenden Pfaden.
Die letzten zwei Pilgerinnen kamen gegen vier Uhr nchmittags in Ferreira an, und das war kein Problem, weil die fleißigen Frühangekommenen schon Unterkünfte klargemacht hatten: in zwei unterschiedlichen Hostals und im Privathaus von Daniel, wo acht Personen gegen eine Spende übernachten konnten.
Abends aßen wir zusammen ein Pilgermenü in einer der Herbergen und gingen dann zu Daniel und seiner Frau, die mit uns ein Ritual feiern wollten. Wir sangen unter Leitung von “Chief of Music” (Zitat Daniel) Elfie einige Lieder, dann entzündete Daniel eine Kerze und las die Namen der letzten Pilger:innen vor, die bei ihm gewesen waren, um ihrer zu gedenken und dem Weg zu danken, der alle zusammengeführt hatte. Dann notierte er feierlich die Namen der acht Personen, die heute bei ihm sind, um mit der nächsten Pilgergruppe unser zu gedenken.
Dann tranken wir mit Daniel und seiner Frau auf uns, auf alle schon gereisten Pilger:innen und auf Santiago – mit dem wirklich leckeren Brumnenwasser des Hauses.
Wir sangen noch Bless the Lord zum Abschied und halfen zusammenzuräumen, weil nachts vielleicht ein Sturm aufzieht.