Wir sind eine Gruppe von Pilgernden, die über die St.-Martini-Gemeinde in Bremen-Lesum zusammengefunden hat. Vom 14. Juli bis zum 28. Juli sind wir unterwegs, fahren mit drei Kleinbussen über Frankreich bis nach Sarria in Spanien und pilgern die letzten hundert Kilometer bis Santiago de Compostela.
Wir sind zwischen 10 und 74 Jahre alt, und so vielfältig wie wir selbst sind auch unsere Geschichten und die Gründe, warum wir uns auf den Weg machen:
Marianne: Vor etwa 12 Jahren habe ich das bekannte Buch “Ich bin dann mal weg” von Hape Kerkeling gelesen. Seitdem lässt mich der Gedanke nicht mehr los, wie es wohl wäre, diesen Weg ebenfalls ein Stück zu gehen. Einfach mal die Sachen packen und loszulaufen, ohne Familie, ohne ständige Absprache und Kompromisse-einfach nur mal mein Ding zu machen. Mir ist klar, dass das Buch und der Film dazu nicht die Realität sind und auch nicht mein Weg sein werden. Aber es war der Anstoß für mich. Aber so ganz allein hab ich mich dann doch nie getraut. Und nun freue ich mich, dass ich durch unsere Kirche die Möglichkeit habe, meinen Traum wahr werden zu lassen. Ich bin gespannt auf dieses Abenteuer und lass mich überraschen, von dem was kommt.
Elfi Heinrichs: Vor drei Jahren habe ich eine Reise nach Wien unternommen, in Kooperation mit dem Martinshof. Die Fahrt war abenteuerlich und sehr anstrengend. Danach habe ich einen Tag erschöpft auf dem Sofa gehangen und dann gedacht: Das mache ich nochmal. Nancy hat dann die Idee mit dem Pilgern gehabt. Das hätte ich nie gedacht, dass ich das mal mache… Ich freue mich (noch), dass wir alle -so unterschiedlich wir auch sind- diesen Weg gemeinsam gehen. Da sind durchtrainierte Mittdreißiger, Geburtstagskinder, Menschen im Ruhestand, Pubertiere, die eigentlich lieber woanders sein wollen… (noch), und Menschen, die was vom Pilgern verstehen. Ich bin sehr gespannt, was uns erwartet. Auf so einer Reise kann viel passieren… Ich kann sehr anschaulich von der Reise nach Wien erzählen- von Pleiten und so unendlich vielen Glücksmomenten.
Hannelore: Als ich von dieser Reise erfuhr, kam erst langsam und dann heftig der Wunsch auf mich mit auf den Weg zu machen. Neugierig was auf mich zukommt werde ich losgehen. Vielleicht stehen am Ende Antworten auf Fragen die ich jetzt noch gar nicht gestellt habe. Ich bin gespannt.
Ann-Kathrin: Ich bin in Lesum aufgewachsen, lebe inzwischen in Berlin. Auf den Jakobsweg gehe ich mit meiner Mutter. Sie ist den Camino schon acht Mal gelaufen – sie hat immer davon geschwärmt und viele Bilder gezeigt. Ich hatte das Gefühl, dass sie eine große Freiheit auf dem Weg erfahren hat, das hat mich neugierig gemacht. Ich wünsche mir, dass die Fahrt für sie schöne Erinnerungen lebendig werden lässt. Und da ich gehört habe, der Weg verändere einen, begrüße ich alles, was kommt. Ich hoffe, das gelingt mir auch bei Blasen an den Füßen …
Gabi: Kurz, nachdem ich in den Ruhestand kam, bin ich das erste Mal den Jakobsweg gelaufen. Das Gehen mag ich besonders gerne. Nun ist es das neunte Mal, dass ich unterwegs bin – zusammen mit meiner Tochter. Ich freue mich darauf, die Orte in Spanien wiederzusehen, die mir so gut gefallen haben. Besonders Santiago de Compostela, an das ich noch viele Erinnerungen habe!